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Todesstraßen damals und heute

Ich war Fahrradfahren. Was ganz toll war! Wie klingt das?:
56 Kilometer in zwei Abschnitten, Start auf 4670 Meter, Ende auf 1200 Meter (quer durch die Klimazonen von andin bis Dschungel), also stundenlang einfach rollen lassen (naja, eher viel bremsen), die ersten 20 Kilometer auf Asphalt (dabei die LKWs überholen), dann 36 Kilometer auf der Schotterpiste. Das ist die, die man auch Todesstraße nennt.

Bis 2007 war die aufsehenerregende Straße die Hauptverkehrsstraße von La Paz in den Dschungel nördlich. Immer hart am Abgrund führt die (eher einspurige) Straße entlang. Wenn man dort ist, kann man sich kaum vorstellen, wie das damals geklappt haben soll. Naja, hat es ja auch eher schlecht: über 20 verunglückte Fahrzeuge und über 200 Todesopfer hat die Straße im Schnitt pro Jahr gefordert!
Jetzt sind nur noch verrückte Mountainbikegruppen (und ihre Begleitfahrzeuge und ab und an eine Ambulanz) unterwegs… Was die Unglückszahlen hat stark zurückgehen lassen.
Ich habe mich nie in Gefahr gefühlt, fuhr aber wie alle auch nie mehr als 30km/h… Zudem man es auch besser genießen kann!

Am übernächsten Tag bin ich dann die (gefühlt) „aktuelle Todesstraße“ entlang gefahren, auch wenn sie nicht als solche verkauft wird. Eigentlich ging es um einen Ausflug auf den 5435 Meter hohen Chacaltaya (neuer persönlicher Höhenrekord, ich hab’s überlebt). Die Mogelei: mit dem Auto geht es auf 5200 Meter! Dass es da keine Autobahn gibt, sollte einem eigentlich klar sein (mir war’s), aber einigen anderen im Bus wohl nicht. Es haben dann auch nicht alle ausgehalten. Die panischten verließen das Fahrzeug schon zu Beginn des kritischen Teils, die meisten beließen es bei Panikschreien. (Wie immer, wenn andere noch ängstlicher sind als man selbst, ging es mir ganz gut.)
Eigentlich war die Autofahrt ein mindestens genauso unterhaltsamer Programmpunkt wie der Gipfelsturm selbst!

Zum Abschluss war ich noch im „Mond-Tal“ (am Stadtrand von La Paz), das so heißt, weil es so aussieht, wie auf dem… Naja, sagte mal der Neil Armstrong darüber. Und der könnte es wissen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar.

  1. Schwesta

    Gut, dass Du heil angekommen bist – sagen wir mal so: Jo würde ich da nicht Rad fahren lassen *ggg*

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