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La Paz, Bolivien

Irgendwie funktioniert Bolivien nochmal ein Stückchen anders als Peru.
Das zeigte sich schon bei der Einreise, die wahrscheinlich die lässigte Grenzkontrolle war, die ich bisher erlebt habe. Eigentlich ist es wie auf einem großen Markt… Stände am Straßenrand, Leute laufen durch die Gegend, die Autos quetschen sich durch. Irgendwo ist ein Häuschen, in dem man sich den Ausreisestempel für Peru holen sollte. Wäre aber irgendwie auch egal. Auf der anderen Seite der Grenze (die vielleicht durch ein Tor dargestellt wird, durch das man läuft, aber wer weiß das schon) kann man sich bei einem anderen Häuschen anstellen, um nach Bolivien einzureisen. Wäre aber auch irgendwie egal. Verbotene Sachen über diese Grenze zu bringen, wäre hier kein Schmuggel. Das Wort „schmuggeln“ verbinde ich mit etwas, das aufwändig oder riskant ist.

Anderes Beispiel:
In La Paz gibt es ein berühmtes Gefängnis, San Pedro. Schon vor vielen, vielen Jahren hat der bolivianische Staat erkannt, dass man mit einem Personalschlüssel von 1:40 kein Gefängnis bewachen kann. Die innovative Lösung: die Wächter bewachen nur noch den Eingang (da reichen zwei), den Rest regeln die Einwohner untereinander. Das Recht wird hierbei sehr oft mit Messern durchgesetzt (wobei wohl auch öfter mal Leute „ertrunken“ im Gefängnisbrunnen gefunden werden). Naja, läuft.

Aber (und ja, Bolivien ist das ärmste Land Südamerikas) das alles klingt jetzt viel dramatischer als es ist. Ich mag’s hier!

La Paz wäre als Stadt nicht weiter interessant, wenn es nicht einen Joker hätte: eine super spannende Lage! Vereinfacht gesagt, liegt La Paz in einem sehr großen Talkessel, und im Gegensatz zu anderen Städten wohnen die Wohlhabenden hier nicht oben, sondern ganz unten. Da ist es nämlich auf 3600 Metern Höhe immer noch arschkalt, aber der Wind bläst nicht so. El Alto (die noch größere Stadt, von der La Paz umgeben ist) liegt dann schon oben auf der ungeschützten Hochebene über 4000 Meter.
Dementsprechend ist die Sicht auf die Stadt fantastisch. Und um die zu erleben, muss man inzwischen nicht mal mehr aufwändig zu Aussichtspunkten laufen, sondern setzt sich in den Gondellift!
Und die Gondellifte sind nun wirklich ein Geniestreich!
Inzwischen verbindet ein riesiges Liftnetz (erbaut von Doppelmayr aus Österreich, die Skifahrer werden es kennen) die Stadtteile. Und da gondelt man durch die Gegend und kann den Leuten von oben ins Wohnzimmer sehen. Und nebenbei entgeht La Paz dem Verkehrsinfarkt! Beste Idee!

Noch eine kleine Leidenschaft Boliviens zum Schluss: Lamaföten! Die bringen Glück, stimmen sie doch Mutter Erde, also Pachamama, gnädig. Gehört an jede gute Grundmauer oder wo auch immer man sich Gutes erhofft. Wer die Bildergalerie bis zum Schluss durchhält, bekommt lecker Bildmaterial davon. Gibt’s ja in jedem guten Geschäft zu kaufen. Zumindest in denen, in denen es auch andere wunderliche Dinge gibt.

Unter der Bildergalerie noch ein entspannendes Video von der Gondelliftfahrerei!

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