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Arequipa revisited

Bevor ich Peru für’s erste verlasse, mal ein paar hiesige Selbstverständlichkeiten, die bisher keine Erwähnung fanden:
– Ansonsten kulinarisch kein High-End-Land, haben die Peruaner einen Sinn für süßes entwickelt. In einem Land, in dem die schäbigste Tafel Schokolade im Supermarkt im Angebot 2,70 Euro kostet (Beweisfoto siehe unten), weicht man gerne auf süße Teilchen aus: Obstplunder, Choco Cheese Cakes oder Trufa (quasi Schokolade, nur mit optimierten Fettanteil). Lecker.
– Natürlich habe ich schon mehrfach das hiesige Nationalgetränk bzw. den Nationalcocktail, Pisco Sour, probiert. Lohnt sich! Nicht süß und erfrischt unheimlich!
– Besonders Nahverkehrsbusse könnten hier Geschichten erzählen, die mehrere Generationen zurückreichen. Beeindruckend, wie die Teile überhaupt noch zusammenhalten und sich vom Fleck bewegen!
– Offensichtlich gibt es hier ein Rechtsfahrgebot, allerdings wird hier alles sehr pragmatisch interpretiert. Gefahren wird, wo gerade Platz ist. Irgendwo ist bestimmt eine Lücke.
– Abkürzungen sind eigentlich dazu da, Begriffe abzukürzen. Im Spanischen „verdoppelt“ man aber gerne auf geradezu verschwenderische Weise Abkürzungen: „Servicios higienicos“ sind SS.HH. und die Vereinigten Staaten, die „Estados Unidos“, sind EE.UU. Das kann einen anfänglich verwirren, wenn man ernsthaft versucht, die Bedeutung der Abkürzungen zu ergründen! Und einem selbst der zehnte einheimische nicht sagen kann, warum das so ist. (Der tatsächliche Grund dafür ist übrigens langweilig: die Verdopplung verdeutlicht den Plural! Ähnlich wie z.B. im Englischen „page“ mit p. und „pages“ mit pp. abgekürzt wird.)
– Parkplatz heißt hier auch „Playa“ (also Strand) und auch in diesem Fall wusste bisher kein von mir befragter Peruaner, warum.

Und was ist sonst passiert?

Nach dem traurigen Abschied von Marieke in Lima (wobei wir inzwischen darin Übung haben), habe ich nun fünf Tage in Arequipa verbracht, weil
1. es auf dem Weg nach Bolivien liegt (leider hat die Busfahrt von Lima diesmal 23 statt der üblichen 15-16 Stunden gebraucht);
2. dort einfach das beste Klima ist, Sonne satt;
3. ich wieder etwas für meine Birne tun wollte und mich mit einem etwas besseren Spanisch für die kommenden Wochen rüsten!
Ich habe eine Woche Spanisch-Privatunterricht (das ist hier echt günstig) genommen. Jeden Tag volle vier Stunden, während und nach denen einem irgendwann der Kopf explodiert… Mit meinem Lehrer Miguel habe ich das große Los gezogen und bereits am zweiten Tag haben wir zusammen „Entre dos tierras“ gesungen und wussten über unsere (Nicht-)Beziehungsleben Bescheid! Ich kann die Schule aus vollem Herzen empfehlen.
Meine Spanischkenntnisse haben sich locker verdreifacht… Also, wenn fließend sprechen 100% sind, bin ich locker von 3 (die hatte ich durch zwei Monate Duolingo und einen Monat hier reisen) auf 10% hoch ? … Ernsthaft: das wird echt helfen!

Am letzten Unterrichtstag sind Miguel und ich noch zum Chicha-Fest, bei dem einem Chicha (das andere Nationalgetränk) kostenlos aus handlichen (….) Kübeln gereicht wird. Davon, und vom bezaubernden Arequipa, noch ein paar beliebige Fotos, damit der Eintrag nicht ganz ohne Bilder bleibt…

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