Das letzte große Highlight der Inklusive-Marieke-Zeit in Peru sollte ein Besuch im Herz der Cordillera Blanca sein. Rund um die Stadt Huaraz und den Huarascaran National Park sammeln sich die höchsten und berühmtesten Gipfel Perus!
Der Huascarán ist mit 6768 Metern der höchste dort und auch der vierthöchste der Anden überhaupt. Keine Angst, den haben wir nicht bestiegen… In der Liga spielen wir leider nicht annähernd… Aber wandern stand für uns dort im Mittelpunkt.
Wir haben an drei Tagen gleich drei tolle Wanderungen gemacht.
Am Tag eins ging es direkt am Rand von Huaraz zur Lagune Wilcacocha. Von dort hat man einen wunderbaren ersten Blick in Richtung der Cordillera Blanca.
An der Lagune machten wir schnell Bekanntschaft mit den eigentlichen Bewohnern der Gegend… In Deutschland würde man sie wohl „Straßenköter“ nennen – aber wie nennt man diese Hunde, wenn sie da abhängen, wo keine Straßen sind? Na gut, nennen wir sie liebevoll „Streuner“. Die wissen, dass das Essen dort am interessantesten ist, wo Wanderer gerne rasten!
An Tag zwei fuhren wir ein Stück weiter, um zur Lagune 69 zu wandern (die sind irgendwann mal durchnummeriert worden und nicht nur diese Zahl, sondern die Lagune selbst ist sehr schön)! Besonders der Weg bietet Blicke auf fantastische Landschaften. Man ist zudem in relativ direkter Nachbarschaft vom Huarascaran. Die Lagune liegt auf 4600 Meter und auch wenn das kein Gipfel ist… man ist schon ganz ordentlich oben (der dritthöchste Gipfel der Alpen liegt etwa gleich hoch).
Auf dem Rückweg blieb der Bus plötzlich einige Kilometer vor dem Zentrum von Huaraz stehen. Stau, nichts geht mehr. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde standen, wurden wir vor die Wahl gestellt, entweder im Bus zu bleiben und unser Ziel mit erwarteten 2 km/h in drei Stunden zu erreichen, oder innerhalb einer Stunde zu Fuß zum Ziel zu finden. Der Grund:
Ende der Woche würden die „Panameticanos“ in Lima starten, also die Olympischen Spiele Amerikas. 48 Stunden vor der Eröffnungsfeier wurde das Olympische Feuer in Huaraz erwartet und dafür wurde gefühlt die halbe Stadt abgeriegelt! Was für ein Schauspiel: Tausende Menschen säumten die Straße, tobten und musizierten… Und weit und breit war noch keine Fackel zu sehen (zumindest nicht die Stunde, die wir entlang gelaufen sind). Peruaner nutzen wirklich jede Gelegenheit zu feiern!
An Tag drei ging es zur Lagune Churup. Auch eine fantastisch schöne Wanderung und die Lagune selbst gewinnt sogar den direkten Vergleich mit Nummer 69. Wer dann mag, kann noch bis zur kleinen Lagunen-Schwester Churupita weiter oberhalb wandern (um dann wieder mal auf 4600 Meter zu sein), aber der Weg ist dann richtig spannend und anstrengend, Trittsicherheit schadet auch nix, aber es hat total Bock gemacht.
Der Rückweg war dann aus den Kapiteln „in den Bergen dreht das Wetter schnell“ und „Timing ist alles“. Wir saßen gerade in unseren Bus, als es das Schütten anfing. Die 45 Minuten Rückfahrt vergingen munter mit einer bunten Mischung aus Touristen und Einheimischen, und erst recht, wenn man auf Tuchfühlung mit einem kleinen Jungen sitzt, mit dem man nonverbal Faxen machen kann. In der Stadt war der Regen vorbei, dafür begrüßte uns ein Regenbogen. Perfekt.
Den bezaubernden Trip schlossen wir an Tag vier mit einem Besuch in einem Thermalbad „Peru-Style“ ab. Einmal das authentische Erlebnis genießen, einer Gruppe Peruaner bei der Wassergymnastik zuzusehen!
Das waren auf jeden Fall Tage, aus denen Bergwander-Träume sind!
Challenge: relativ zentral auf Bild 7 winkt Marieke sogar in die Kamera!