Zum 1. April habe ich mich selbst überrascht und bin in ein Land, das ich überhaupt nicht auf meiner Liste hatte: Taiwan! Aber ein paar Ostasien-Experten hatten mir erzählt, dass das dort quasi DAS Wander-Paradies ist und auch so kulturell spannend. Aha. Und drei Tage vorher habe ich dann das Ticket gekauft.
Ich nehme jetzt mal an, dass viele genau so viel über Taiwan wissen wie ich: nichts.
Deshalb zu Beginn ein paar ordentliche und fun facts:
… Taiwan ist eine Insel mit ca. 25 Mio. Einwohnern vor der Küste Chinas
… Taiwan heißt eigentlich „Republik China“ und ist das bevölkerungsreichste Land der Welt, das nicht Mitglied der Vereinten Nationen (UN) ist
… Dabei hat Taiwan die UN mitgegründet und China im Sicherheitsrat vertreten
… Seit 1971 hat das die Volksrepublik China (also das „große China“) übernommen. Aufgrund des Drucks der Volksrepublik haben inzwischen fast alle Staaten keine diplomatischen Beziehungen mehr mit Taiwan
… Taiwan gehört dennoch zu den 30 größten Industrienationen (mit allem, was dazugehört)
… Die Zukunft ist völlig offen: zwischen einem Anschluss an China und der Unabhängigkeit ist alles drin
… Aufgrund des Konflikts haben Taiwanesen einen nun in allen Lebensbereichen dominanten Pragmatismus entwickelt
… Beispiel: Religion hier ist quasi die Bestechung von Göttern ? es ist eine Mischung (kein Nebeneinander) aus Taoismus, Buddhismus, Konfuzianismus
… Im Tempel sucht man sich den zum Wunsch passenden Gott aus. Bitte spezifisch sein, Götter haben viel zu tun (am besten Adresse auf Zettel hinterlassen oder welches Zimmer in welchem Hotel) und nicht den falschen Gott adressieren (z.B. beim Gott des Lernens: man hinterlässt in einem Postkasten, wann wer welche Prüfung schreibt.. tatsächlich standen da viele Schüler)
Ich bin erstmal ein paar Tage in der Hauptstadt Taipei und habe bisher die Zeit für Stadtführungen genutzt, für Diskussionen über China und China und die Zukunft Taiwans, sowie für essen und trinken!
In einem Museum war ich auch: das National Palace Museum gilt als eine der größten Sammlungen chinesischer Kunst und Kunsthandwerk So ganz war es nicht meins, wobei ein Kunstwerk, 17 aufwändig ineinander bearbeitete Kugeln, ausgehend von einer Kugel Elfenbein, echt mehr als abgefahren ist. Ach, wenn ihr das Foto seht, wisst ihr, was ich meine!
Aber der Knaller im Museum waren sehr viele und sehr große chinesischen Besuchergruppen, die sehr schnell, sehr zielstrebig und nicht unbedingt rücksichtsvoll zu Werke gehen. Absolut unterhaltsam! Reiseführer auch nur einer solchen Gruppe zu sein ist ein Knochenjob!
Weil Stadt und Durcheinander und so: unten eine bunte Foto-Mischung, eher random als strukturiert.
Mit dabei: extra keine Ming-Vase, sondern ein Ming-Teepot, viele schöne Polizeiroller sowie Bilder vom Chiang Kai-Shek-Denkmal und der Skyline inklusive „Taipei 101“ (ehemals höchstes Gebäude der Welt).