Boom.
Da hat’s bei mir tatsächlich alle Sicherungen durchgehauen.
Ich fuhr aus dem Homer-Tunnel, nun plötzlich das Claddau-Tal vor mir, und mir kamen echt die Tränen!! So überwältigt war ich vom Erscheinen der Natur!
Das ist mir das erste mal wieder passiert, seit ich den Gebetsraum der Sheik Lotfallah Moschee in Isfahan betreten hatte. Natürlich habe ich in der Zwischenzeit bestimmt Dutzende weitere großartige Sachen sehen dürfen, und es geht nicht darum, ob das jetzt besser war oder so… Nein, ich war einfach nur von diesem emotionalen Anfall so unerwartet attackiert worden. Fies!
Trotzdem, oder erst recht, schön.
Diese angenehme Eskalation hatte sich aber (wie jeder gute Höhepunkt) nach und nach aufgebaut:
Die lange Anfahrt in den Fiordland Nationalpark, die Fahrt den Lake Te Anau entlang, das Durchfahren des Eglinton-Tals, die Wirkung der flankierenden Berge, eine Reihe hinter der anderen, der Anblick des Hollyford River Valleys…
Zuerst bin ich zum Marian Lake gegangen. Den bezaubernden Gebirgssee erreicht man mit einer kurzen Wanderung an einem Bach (mit bisweilen ziemlich reißender Strömung) entlang.
Der nächste Tag brachte mich auf den Gertrude Sattel. Die Wanderung ein Highlight: morgens noch in Wolken, was das ganze noch intensiver gemacht hat (wo muss ich eigentlich hin?), später bei perfektem Wetter und daher perfektem Grip über den nackten Fels. Dass das bei Nässe ein ganz anderer Schuh ist, davon zeugen die vielen eindeutigen Warnschilder, die auf die Todesfälle an diesen Stellen verweisen. Der Blick vom Sattel und Tal/die Täler dahinter: Wahnsinn.
Und dann besagte Rest-Strecke durch den etwas unheimlichen Homer-Tunnel und dann das Claddau-Tal Tal zum weltbekannten Milford Sound – das berühmteste Fjord des Nationalparks.
Leider, wie auch auf den alpinen Fotos unten, können die Fotos nicht wirklich die Dimensionen und die Wirkung rüberbringen. Der Stirling-Wasserfall im Video ist 150 Meter hoch, was alleine schon der Hammer ist. Aber auf den Fotos habe ich den Wasserfall nochmal aus einiger Entfernung mit dem nächstbesten benachbarten Felsen fotografiert… Wenn da Berge auch mal bis zu 1700 Meter aus dem Wasser ragen, sieht der Wasserfall plötzlich wieder ganz klein aus.
Uff.
Mit Sicherheit kann man Wochen und Jahre im Fiordland Nationalpark verbringen, schließlich sind die Touren den Milford Hwy entlang nur ein Bruchteil des ganzen. Ich kann mir jetzt gut vorstellen, dass der Milford Track (die sehr teure Mehrtageswanderung) tatsächlich die „beste Wanderung der Welt“ ist, wie es so schön heißt.
Vielleicht ein andermal.
… oh yes… Erinnerungen werden wach! So schön da – wie überall in Neuseeland! Dein Blog ist toll, mach weiter so…