… oder: Wie ich einmal ein Erdbeben verpasst habe
Um hier gleich die Leute beim Namen zu nennen, die die Schuld an den wunderbaren Tagen tragen: Frances, Neil und Adam!
Frances und Neil hatte ich bei einer fantastischen Höhlentour vor ein paar Jahren auf Borneo kennengelernt, Adam dagegen gibt es erst seit neun Monaten. Aber sein Lächeln hat die Begrüßung in Neuseeland nur noch herzlicher gemacht!
Das Haus der drei liegt direkt an den Port Hills, man fällt also quasi aus der Haustür in perfektes Outdoor-Terrain, nicht allzuweit von der Küste weg und mit Blick auf die Stadt.
Das konnte ich natürlich nutzen, z.B. mit einer kleinen Wanderung über den Bridle Path und Mt Pleasant bis ins Nachbarstädtchen Lyttelton.
Christchurch wurde 2010 und 2011 von zwei großen Erdbeben getroffen, begleitet von einigen tausend Nachbeben. Das Beben von 2011 (mit 185 Toten) gilt als eines der stärksten Beben, die jemals Wirkung auf eine Großstadt hatten.
Aufbau und Aufbruch prägen die Stadt daher heute, nur einige Jahre später, logischerweise immer noch. Obwohl sehr viel gebaut wird, sind in der Innenstadt immer noch viele Flächen ungenutzt.
Ein berühmtes Bauwerk ist die „Cardboard Cathedral“ (also „Karton Kathedrale“), Ersatz für die zerstörte historische Kathedrale. Sie wurde u.a. aus Karton und Schiffscontainern gebaut.
Das Museum „Quake City“ dokumentiert und erklärt die Beben und ihre Folgen. Wer die Stadt in nur kurzer Zeit besser verstehen will, muss hier auf jeden Fall vorbei schauen.
Höhepunkt einer schönen Zeit hier war der gemeinsame Ausflug in die nahegelegenen Berge. Hier haben wir Kura Tawhiti besucht, ein ungewöhnlich aussehendes Feld großer Kalksteinfelsen – ein Traum für’s Versteckenspielen. Dann noch eine kleine Tour auf den Helicopter Hill, aber das Highlight an dem Tag war die kleine abenteuerliche Höhlentour den Cave Stream entlang! In voller Montur (man braucht ja ordentliche Schuhe) immer gegen den Strom durch einen kleinen unterirdischen Fluss! Einen kleinen Eindruck gibt’s im Video unten. Was für ein Spaß!
Dank nochmal an Frances und Neil für das herzliche Gastgeben, die geballte und sehr hilfreiche Lokalkompetenz und die unterhaltsame gemeinsame Zeit inklusive Hausmusik, Picknicken und wunderbaren Abendessen!
Achja. Ich war übrigens nicht mal 24 Stunden auf neuseeländischem Boden, als ich von Toilette kam und von meinen Gastgebern gefragt wurde, ob ich das Mini-Beben gespürt habe… Ich hatte es tatsächlich „verpasst“ ?