(die Überschrift heißt auf Deutsch „Viel Text zu Myanmar“)
Diese Zeilen schreibe ich zwar in Thailand, aber es geht um Myanmar! Denn Marieke hatte mich gefragt, welche Unterschiede zwischen Myanmar und Thailand (was ja doch einige kennen) mir gerade auffallen.
Daraus ist jetzt etwas entstanden, das vielleicht beschreiben kann, was Myanmar so besonders macht.
Es gibt ein paar Sachen, die beim direkten Übergang sofort auffallen:
– Der Buddhismus ist in Myanmar in einer viel klareren Form zu erleben! Er wird gefühlt permanent von der gesamten Bevölkerung gelebt und gefeiert. Kein Haus ohne Buddha.
– More Nats, more fun!
– Myanmar ist nicht das klassische Traveler-Einsteiger-Land. In Thailand kommt man sich im Gegensatz dazu wie auf einer Abifahrt vor. So manches Outfit hier bleibt einem bei einer Myanmar-Reise erspart.
– Meine Salat-Wertung gewinnt ganz klar Myanmar! Mir war vor meinem Aufenthalt nicht klar, wie wichtig mir richtig geiler Salat wird. Aber mit einem Tomatensalat und einem Avocadosalat ist man immer auf der Gewinnerseite! Stets mit kleingehackten Erdnüssen und Limettenflavour. Wer es gewagter will: Ingwersalat!
– Myanmar bietet gefühlt die authentischere Atmosphäre. Was schlicht mit der Touristen-Quote zu tun hat. Thailand kann da wenig für, es ist ja ein tolles Land und hat genau deswegen so viele Touristen! Aber in Myanmar kommen eben auf einen Birmanen nicht zwei Touristen. Man merkt es besonders in den Highlight-Tempeln: in Thailand ist da an eine konzentrierte Religionsausübung kaum zu denken. In Myanmar sind so gut wie alle Tempelbesucher wegen Buddha da…
– Zu der ursprünglichen Atmosphäre trägt natürlich auch bei, dass die Birmanen im Schnitt schlechter Englisch sprechen. Und wenn sie es können, versteht man sie oft nicht… Nicht böse gemeint, denn dazu muss man sagen, dass das Birmanische wahnsinnig viele Vokale hat (ich glaube zwölf), die man auch noch auf vier verschiedene Arten betonen kann (mit jeweils unterschiedlichen Bedeutungen). Harte Konsonanten erwartet das fränkische Schicksal, nein, noch schlimmer: sie werden nur angedeutet. Weiche Konsonanten fallen quasi unter den Tisch. Wenn ich dann „u-a-a“ verstehe, brauche ich eben ein bisschen, um darin „room number“ zu hören. Macht aber völlig Sinn, wenn man sich das erklären kann.
– Myanmar hat „Iron Cross“! Für einen Deutschen dann schon irritierend, wenn sich die erfolgreichste birmanische Rockband aller Zeiten nach dem Symbol der deutschen Armeen, dem eisernen Kreuz, benennt?! Da erwartet man schon mindestens Metal, oder? Das Ding ist: netter akustischer Rock-Pop dengelt einem da aus den Boxen entgegen. Nichts martialisches. Der Clou ist, dass die Band sehr viel covert und mit den birmanischen Übersetzungen singt. Für einen Eindruck und den gleichzeitigen der wunderbaren Lautsprache:
Hier geht’s zum Youtube-Video!
– Und wo die Sprache eh ein Thema ist:
Diese birmanische Schrift ? ein Traum aus Kringeln (siehe Überschrift)! Über die Geschichte klugscheiße ich jetzt nichts… Wikipedia könnt ihr selbst bedienen!
… Also, ihr merkt (und ich habe es schon im letzten Eintrag geschrieben): Ich habe das Land echt liebgewonnen!
Für mich war es natürlich auch fein, diesen Teil der Reise gesellig mit Marieke zu verbringen. Erkenntnis: Sie ist offensichtlich auch international für Tiere unwiderstehlich (Katzen, Hundewelpen, Mücken)! Zusätzlich zu überraschenden Großmachtsfantasien, die eines Bond-Bösewichts würdig sind, hat sie es wieder geschafft, mit den richtigen Fragen und beharrlicher Nachhakerei mich die Grenzen meiner Persönlichkeit ausloten zu lassen. Das ist lieb gemeint… Sie weiß eben, dass ich das irgendwie brauche ? Danke dafür!
Leute, selbst wenn Marieke bei euch nicht mitfährt… Gebt mir Bescheid, falls ihr es jemals nach Myanmar schafft. Ich will es echt wissen! In dem Land wird sich in den nächsten Jahren noch so viel entwickeln – es bleibt spannend!
Sehr schöne Bilder. Immer weiter so….